25.05.2020

Im Gegensatz zu vielen anderen Geschichten aus dem Genre Science-Fiction sind die interstellaren Raumschiffe im Hainish-Zyklus anfangs nur mit einer Geschwindigkeit nahe der des Lichts unterwegs. Die Reisen zwischen den Planeten dauern deshalb Jahre, für die Raumfahrer jedoch nur Tage aufgrund der Zeitdilatation.

Die Kommunikation zwischen den Welten geschieht dagegen überlichtschnell. Le Guin hat sich zu diesem Zweck in ihrem Roman »Der Planet der Habenichtse« das Ansible ausgedacht, ein Gerät zur verzögerungsfreien Kommunikation über riesige Entfernungen.

In einigen, in der Spätzeit der Ökumene angesiedelten Geschichten wird mit einer zeitlosen Raumversetzung, dem »churten«, experimentiert. Dabei kommt es aber zu unerwarteten Problemen.

In der Welt des Hainish-Zyklus haben theoretisch alle Menschen die Möglichkeit die Gedankensprache (Telepathie) zu erlernen.

Der Weltentwurf von Ursula K. Le Guin erfreut sich aufgrund seines humanistischen Menschenbildes und der Beschäftigung mit anspruchsvollen Themen auch heute noch großer Beliebtheit bei seinen Lesern.

»Hoffnung ist zarter und doch härter als Vertrauen…

In guten Zeiten vertraut man dem Leben, in schlechten Zeiten hofft man nur. Aber Vertrauen und Hoffnung sind von der gleichen Art. Sie stellen die unerlässlichen Brücken dar zu anderen Menschen, zur Umwelt, zur Zeit.

Ohne Vertrauen lebt der Mensch zwar, aber es ist kein menschenwürdiges Leben. Ohne Hoffnung stirbt er.

Wo keine Brücke ist, wo sich keine Hände berühren, da verkümmert das Gefühl zur Leere, da wird Intelligenz zur sterilen Besessenheit. Die einzige Bindung zwischen den Menschen bleibt dann die zwischen Herr und Sklave oder zwischen Mörder und Opfer.«

Ursula K. Le Guin, „Hainish” ([3], S. 402)

Quellen

[1] Die englische Wikipedia – Hainish Cycle (Stand 25.05.2020)

[2] Die deutsche Wikipedia – Hainish-Zyklus (Stand 25.05.2020)

[3] Hainish – Ursula K. Le Guin – Wilhelm Heyne Verlag München 1991